Die Königsspringer
Schachfiguren

Schachromantik

Kennen Sie schon die Weizenkornlegende?
Es ist natürlich nur eine Legende, sie lehrt uns allerdings auch einiges was heute noch genauso wichtig ist wie schon vor tausenden von Jahren.
Die Weizenkornlegende handelt von einer Sage, wie das Schachspiel entstanden sein soll. Dabei geht es um einen indischen Herrscher, der sein Land als Tyrann und Unterdrücker regiert. Ein weiser Mann möchte das ändern und erfindet ein Spiel, in dem der König zwar die wichtigste Figur ist, allerdings schutzlos und auf die Hilfe von anderen angewisen ist. Der weise Mann unterrichtet den Herrscher in dem Spiel. Der Herrscher versteht die Botschaft und ändern sein Handeln. Es gefällt Ihm sogar so gut, dass er beschließt den weisen Mann beschenken zu lassen und fragt nach seinem Wunsch.
Der weise Mann überlegt und wünsht sich, dass er in Weizenkörnern beschenkt werden möchte und zwar anhand des Schachbretts.
Dabei soll auf das erste Feld des Schachbretts ein Weizenkorn gelegt werden. Die Anzahl der Weizenkörner soll pro Schachfeld verdoppelt werden, also auf das zweite Feld zwei, auf das dritte Feld vier und so weiter.

Jetzt versuchen Sie doch einmal zu berechnen, wie viele Weizenkörner der weise Mann bekommen würde. Interessant ist auch zu wissen, wie viel Kilogramm Weizen hätte der Weise dann, legt man zugrunde, dass ein Weizenkorn zwischen 0,04 und 0,065 Gramm wiegt. Ich verspreche Ihnen, die Zahl liegt jenseits Ihrer Vorstellungskraft.

Als Erinnerung: So sieht ein Schachbrett aus.

Demonstrationsbrett

Für diejenigen unter Ihnen, denen die Zeit fehlt, um die Anzahl der Weizenkörner zu berechnen, bieten wir über den unten stehenden Button eine einfachere Lösung an.

Es gibt auch eine Legende zu dem Schachbrett, dass Sie oben sehen.

Dabei geht es um eine wahre Geschichte. Die Königsspringer sind bereits der dritte Schachverein in der malerischen Mittelmoselstadt Bernkastel-Kues.
Der erste Schachverein hat sich kurz nach dem zweiten Weltkrieg gegründet. Um geeigneten Schachunterricht für interessierte Freunde des königlichen Spiels durchführen zu können, musste ein Demonstrationsbrett her.
Nur leider war das Geld kurz nach dem Krieg knapp, wie Sie sicherlich wissen. So stellte sich die Frage, wie bezahlt man den Schreiner, der das Brett bauen soll? Der damalige Mitbegründer Heinrich Schumann, der, was zusätzlich bemerkt werden muss, alle drei Bernkastel-Kueser Schachvereine mitbegründet hat, ist mit seinen Schachfreunden losgezogen und bat um Lebensmittelspenden in Bernkastel-Kues und Umland. Mit den erhaltenen Spenden haben die Gründer des Vereins den Schreiner bezahlt, der das Demonstrationsbrett dann schließlich auch 1946 gebaut hat.
Dieses Demonstrationsbrett hat die Jahrzehnte überlebt. Es diente und dient seit über siebzig Jahren Schachbegeisterten als Lehrwerkzeug. Drei Generationen von Schachschülern haben mithilfe dieses Brettes das Spiel erlernt. Wir als Königsspringer sind stolz darauf dieses Erbstück Bernkastel-Kueser Schachgeschichte in Ehre halten zu dürfen. Es erinnert uns an die Anfänge des Schachspiels in unserem schönen Städtchen und auch an das Lebenswerk von Heinrich Schumann, der dutzende Schachschüler über die Jahrzente unterrichtet hat.
Auch in Zukunft wird das Demonstrationsbrett eine wichtige Rolle in der Unterrichtung schachbegeisterter Menschen spielen.
Aktuell schmückt das Brett den Konferenzraum des Jugendkulturzentrums Bernkastel-Kues, in dem wir auch Heimspiele während des Ligaalltags austragen.

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